Skip to main content

Folge uns:

Kontakt

Nelkenstraße 9 3032 Eichgraben

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

+43 650 5967317

Anlegen an einer Boje

Vor allem in Naturschutzgebieten gibt es oft Bojen zum Anlegen - Ankern ist verboten. Damit wird der Meeresgrund – die Flora geschont.

Vor dem Festmachen an der auserwählten Boje muss jedenfalls die Wassertiefe - abhängig vom Schwojradius - abgeklärt werden.
Der Schwojradius hängt auch von der erwarteten Windstärke und damit der Länge der Festmacherleine ab.

Die Festmacherleine soll von den Bug-Klampen zur Boje geführt werden, damit das Boot dem Wind möglichst wenig Luftwiderstand bietet.

Bojentypen:

  1. Boje mit durchgehender Befestigungsstange mit Ring oben
  2. Boje mit Ring unten
  3. Boje mit Leine an der durchgehenden Befestigungsstange
  4. Boje mit Leine und kleiner Boje

 BojeK

 

Das Anlegen kann auf folgende Schritte zerlegt werden:

  1. Boje anfahren
    Das Anfahren der Boje kann mit Bug (Vorwärtsfahrt) oder Heck (Rückwärtsfahrt) gegen den Wind erfolgen. Beim Anfahren mit Bug sieht der Rudergänger die Boje in den letzten kritischen Metern nicht mehr und ist auf die Hinweise der am Bug stehenden Person angewiesen. Er muss das Boot genau dann stoppen, wenn die Boje für die Person am Bug erreichbar, für den Rudergänger allerdings unsichtbar ist. Bei stärkerem Wind (ab 10kn) wird das Boot sehr schnell seitlich abgetrieben und muss an der Boje gehalten werden.
    Beim Anfahren mit Heck hat es den Vorteil, dass sich die Boje für den Rudergänger ständig im Blickfeld befindet. Das Anfahren und Stoppen kann gut gesteuert werden, allerdings unter Berücksichtigung des Radeffektes. Bei höheren Wellen besteht die Gefahr, dass die Boje unter das zumeist weit ausladende Heck der Yacht gerät. Mit die Stellung mit Heck gegen den Wind wird das Boot seitlich nicht abgetrieben.

  2. Boje fangen
    Anfahren mit Bug
    Bei den Bojentypen a.) und b.) kann der Ring bei hohem Freibord nur erreicht werden, wenn sich die Person auf das Vordeck legt (akrobatische Einlage).
    Boje b.) ist meist derart gebaut, dass man sie mit einer Lassoschlinge einfangen und heben kann.
    Bei c.) und d.) kann die Leine der Boje mit dem Bootshaken gefangen werden.
    Anfahren mit Heck
    Unter Berücksichtigung des Radeffektes kann das Boot auch gegen stärkeren Wind zur Boje gesteuert werden, dass sie ohne Kraftaufwand gehalten werden kann. Die ausführende Person soll mit einem Gurt gesichert sein, damit sie beide Hände frei hat.

  3. Boot an der Boje befestigen
    Anfahren mit Bug
    Die Festmacherleine muss bei a.) durch den Ring am oberen Ende der Befestigungsstange durchgezogen werden. Es ist jedenfalls zu prüfen, ob der Ring am trockenen Ende der Boje als Festmacherring ausgelegt ist oder nur zum Fangen der Boje. In diesem Fall weiter bei b.)
    Bei b.) muss die Boje angehoben und die Festmacherleine durch den unteren Ring geführt werden. Bei stärkerem Wind muss in beiden Fällen eine zweite Person am Bug die Boje halten.
    Bei c.) und d.) muss eine zweite Person am Bug die Bojenleine halten, während die Festmacherleine eingefädelt wird. Prüfe vorher die Bojenleine auf Beschädigung!
    Anfahren mit Heck
    Vor dem Anfahren muss eine lange Festmacherleine (2x Bootslänge) vorbereitet werden. Ein Ende wird auf der Bug-Klampe befestigt, die Festmacherleine muss außerhalb der Reling nach achtern geführt werden. Sie kann über die Reling nach innen gelegt werden, damit sie nicht ins Wasser fällt. Wenn der Radeffekt bei Rückwärtsfahrt das Heck z.B. nach Backbord versetzt, wird die Festmacherleine an Steuerbord geführt und umgekehrt. Die Person am Heck zieht die Festmacherleine durch den Ring oder das Auge der Bojenleine und führt sie außerhalb des Bootes wieder zum Bug. Der Rudergänger kann mit einer kurzen Drehzahlerhöhung, unter Berücksichtigung des Radeffektes verhindern, dass die Boje durch den Zug an der Bootsleine unter das Boot gezogen wird. Der Wind dreht das Boot in die gewünschte Position mit Bug gegen den Wind.


  4. Sicher ist sicher...
    Das Ausbringen eines zweiten Festmachers bietet doppelte Sicherheit.
    Der Ring an der Befestigungsstange und das Auge der Bojenleine sind oft mit Muscheln bewachsen oder verrostet. In beiden Fällen besteht die Gefahr, dass die Festmacherleine durchgescheuert wird. Auch auffrischender Wind und Strömung müssen berücksichtigt werden.

    Länge der Festmacherleine

    BojenleineK

    Die Zeichnung erklärt die Verteilung der Kräfte vertikal und horizontal mit einer kurzen und einer langen Festmacherleine. Mit der kurzen Leine (2 m) wird das Bojengewicht stärker nach oben gezogen, wie mit einer längeren Leine (4 m). D.h. eine lange Leine erhöht die Haltekraft der Boje, es muss aber der Schwojkreis des Bootes zu anderen Booten berücksichtigt werden. Auch die Wellenhöhe (Stampfen des Buges) beeinträchtigt die Haltekraft von Bojengewicht, Klampe und Festmacher bei zu kurzer Festmacherleine.

    Verankerung von Bojen:
    Ein Betonblock (es wurden auch Kühlschränke mit Beton gefüllt oder Traktormotoren gefunden), ist mit der Boje halb mit Kette und halb mit Leine verbunden. Natürlich mit Spielraum für die Tide.

  5. Zu guter Letzt
    - Ankerball / Topplicht setzen
    - ggf. unnötige Stromverbraucher abschalten
    - kann das Klopfen der Boje an der Bordwand gemindert werden, wenn (bei schmalen Bojen) z.B. ein Rettungsring drübergelegt oder (bei "umfangreicheren") ein Kranz aus Fendern rundherumgelegt wird.